Preis der Macht by Kurt Brand

Preis der Macht by Kurt Brand

Autor:Kurt Brand [Brand, Kurt ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Atlan und Arkon, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1963-07-12T01:00:00+00:00


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Oberst Baldur Sikermann, Kommandant der DRUSUS, flog das Flaggschiff nach der vierten Transition unter massivstem Ortungsschutz immer tiefer in das kleine Foritsystem hinein. Innerhalb der Umlaufbahnen des vierten und dritten Planeten bezog er Warteposition. Der 5-D-Masseorter war doppelt besetzt, dreifach besetzt waren Strukturtaster, Distanzmeßgerät und all die anderen Hilfsmittel, von denen jedes über Sein und Nichtsein des 1500 Meter durchmessenden Kugelschiffs entscheiden konnte.

Die Klappen der Geschütztürme waren geöffnet, feuerbereit saßen die Mannschaften hinter ihren Waffen.

Gefechtsbereitschaft: Das hieß, daß jeder seiner Raumanzug trug. Nur der Helm war noch zurückgeklappt.

Vom gewaltigen Panoramaschirm leuchtete die faszinierende Sternanhäufung M-13. So groß auch der Sichtschirm war, so reichte er bei dieser Vergrößerung nicht aus, das gesamte System zu zeigen. Aber kein Mann in der Zentrale achtete darauf. Niemand war dieser unwahrscheinlichen Pracht gegenüber abgestumpft, aber jeder wurde von seiner Aufgabe beherrscht, und sie ließ keinem Zeit dazu, abermals ein Bild zu bewundern, das schon so oft von ihnen bestaunt worden war.

248 Lichtjahre von der Zentralwelt dieses Kugelsternhaufens entfernt, kreiste das Foritsystem schon in der sternenarmen, dünnen Zone; eine kleine rötliche Sonne - Forit; vier kleine, unbedeutende Planeten; zwei tote Welten, taube Steinwelten; nur der zweite Planet trug humanoides Leben. Auf ihm war das Fünfzig-Millionen-Volk der Soltener zu Hause - dieses Volk, von dem Arkons ethnologischer Katalog behauptete, daß es ein Volk von Lügnern wäre. Auf der sonnennahen Welt lebten nur Pflanzen und Tiere.

Die Soltener selbst, aus dem Volk der Arkoniden hervorgegangen, hatten nicht nur eine körperliche Degeneration durchgemacht, auch die Gesellschaftsordnung hatte sich ins Gegenteil gekehrt. Aus patriarchalischen Zuständen hatte sich ein extremes Matriarchat entwickelt. Die Frau war alles, der Mann nur Arbeitstier: selbst als Vater seiner Kinder hatte er lediglich biologische Bedeutung.

Ebenso verhielt es sich mit der Religion dieses Volkes. Die Vorfahren der Soltener hatten vor vielen Jahrtausenden noch an Arkons Götter geglaubt; jetzt bekannten die Soltener sich zum Dämonismus und verehrten grausige Spukgestalten als anbetungswürdige Gottheiten, die alle ohne Ausnahme männlichen Geschlechtes waren.

Rhodans Ethnologen hatten diesen Widerspruch, hier Matriarchat, dort ausnahmslos männliche Teufelsgestalten, nicht erklären können.

Die Unterlagen der Arkoniden, die sonst sehr sorgfältig über jedes Volk des Imperiums Buch führten, waren in bezug auf die Soltener erstaunlich dürftig. War den Arkoniden der vergangenen Jahrtausende dieses Volk auf Solten vielleicht unheimlich gewesen?

„Das scheint ein langes Warten zu werden", sagte Sikermann zu seinem Kopiloten, und leicht spottend fügte er hinzu: „Vielleicht haben die Soltener von ihren Frauen Stubenarrest bekommen und dürfen nicht einmal auf die Straße."

Die DRUSUS umlief im freien Fall den dritten Planeten. Ihre mächtigen Impulstriebwerke stotterten leise brummend im Leerlauf. Der größte Teil der Kraftwerke im Schiff lag still auf Einsatzreserve. Nur die Energieverbindungen zu den Geschütztürmen waren mit hundert Prozent belastet.

Langsam trieb Planet 3 des Foritsystems über den Panoramaschirm eine Welt ohne Atmosphäre, eine Welt ohne erkennbare Gesteinsformationen, 2460 Kilometer im Durchmesser, aber mit einer Schwerkraft von 2,31 Gravos.

Der superempfindliche Strukturtaster der DRUSUS zeichnete ununterbrochen Strukturerschütterungen auf aber sie lagen alle so weit entfernt, daß sie unbeachtet blieben.

„Wie groß ist eigentlich die Flotte der Soltener?" fragte jemand in der Zentrale.

Ein Mann an der Bordpositronik gab Auskunft: „Knapp fünftausend Schiffe.



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